FOOD FOREST DAY
Seminar und Pflanzaktion, 19.11.2022 @Äerdschëff

Faszination Waldgarten – Sie haben schon vom Konzept gehört, wissen aber nicht, ob es in Ihrem Kontext umsetzbar ist? Sie möchten mehr lernen über Food Forests / Waldgärten, und über Design-Übungen sowie konkretem Anpflanzen eines Waldgartens in die Aktion kommen?
In diesem Seminar lernen Sie, natürliche Kreisläufe bewusst zu nutzen und so zu lenken, dass sich aus Gesellschaften mehrjähriger Pflanzen produktive Ökosysteme entwickeln.
Was ist ein Waldgarten?
Ein Waldgarten ist eine abgegrenzte, umfriedete Fläche, auf der Tiere, Pilze und Pflanzen mit einer merklichen Überschirmung durch Gehölze intensiv gepflegt, genutzt und gestaltet werden, um für den Menschen wichtige Güter und Leistungen, z.B. Nahrung, Witterungsschutz, Holz, Erholung etc., zu erbringen.
Vielleicht ist aber tatsächlich der Begriff „Waldgarten“ irreführend, da er auf unseren Denkrahmen vom geschlossenen Wald, also dem forstlichen ‚Hochwald‘, zurückgreift. Treffender wäre wohl etwas, das die vielen wichtigen Aspekte solcher Systeme kurz und bündig zusammenfasst. Dafür ein Wort zu finden, ist uns jedoch bisher nicht gelungen. „Langfristig stabile, temperierte Baumlandschaft mit geschlossenen Stoffkreisläufen und Potentialaufbau zur Bereitstellung wichtiger Güter und Leistungen für den Menschen unter Nutzung und Gestaltung diverser Ökosystemkomponenten im Gartenmaßstab“.
Was verstehen wir unter Polykulturen? Warum Polykulturen nutzen? Was hat das mit Permakultur zu tun?
Polykulturen sind – entgegen den im Sprachgebrauch üblichen einjährigen Mischkulturen – bewusste Zusammenstellungen von überwiegend mehrjährigen Pflanzengemeinschaften. Seit Jahrtausenden beobachtet der Mensch positive Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Pflanzen und macht sich diese zu Nutze. Die bekannten “drei Schwestern” der amerikanischen Indigenen, also Bohne, Mais und Kürbis, sind eine der wenigen Pflanzengesellschaften, die über Tausende Jahre hinweg weiterentwickelt und überliefert wurden. Solche Beispiele und Rezepte für Polykulturen mit der Stabilität und Produktivität natürlicher Systeme werden umso wichtiger, je mehr wir die globalen Veränderungen zu spüren bekommen: Im größeren Rahmen der Klimaveränderungen werden Artenschwund, ökologische Schäden und Extremwetterereignisse unsere Ernteerträge sinken oder gar ausfallen lassen, unsere Böden verarmen lassen und unsere Ernährungssicherheit in Frage stellen. Schon in den frühen Werken der Permakultur wurde die Bedeutung von mehrjährigen Pflanzen in Artengemeinschaften betont. Durch Beobachtung der Natur und deren Nachahmung lehrt die Permakultur seither das bewusste Gestalten produktiver Ökosysteme. Das “konventionelle” Gärtnern gegen die natürliche Entwicklung erfordert viel Energie und birgt oftmals auch Frust, das permakulturelle Gärtnern hingegen bringt Freude und Spaß in Partnerschaft mit der Natur.
Polykulturen gestalten lernen
Mit genau dieser Praxis wollen wir uns in diesem Seminar intensiv beschäftigen. Im Laufe eines Kurstages werden Sie lernen, produktive Polykulturen für Hausgärten, Streuobstwiesen, Äcker, oder auch Balkone zu entwickeln und umzusetzen. Dabei liegt der Fokus des Kurses darauf, Ihnen die Fähigkeiten und das Wissen zu vermitteln, mit dem Sie nach dem Kurs Polykulturen eigenständig entwickeln können.
Kursinhalte und Leitfragen:
Wie gestaltet die Natur Polykulturen und wie kann ich das nachahmen?
Wir vermitteln Ihnen die Gestaltungsprinzipien für Polykulturen inspiriert an der Natur.
Wir schulen uns darin, Umweltfaktoren sinnvoll mit einzubeziehen.
Welches Wissen muss ich mir dazu aneignen und wo bekomme ich es her?
Wir erklären Ihnen die Recherche mit Online-Datenbanken (z. B. pfaf.org) und Literatur.
Wir geben Ihnen Hilfen zur Dokumentation und Ordnung der recherchierten Daten.
Wir erstellen gemeinsam mit Ihnen eigene Pflanzensteckbriefe.
Wie setze ich mein Design auf einer konkreten Fläche praktisch um?
Wir erklären Ihnen Pflanzung und Anbau unter Berücksichtigung der natürlichen Entwicklung.
Wir beschreiben Ihnen die Pflege und Weiterentwicklung aus eigener Pflanzenvermehrung.
Wie pflanzt man einen Waldgarten?
Wir führen eine Pflanzaktion von Bäumen für den Äerdschëff Waldgarten durch.
Sie mögen vielleicht mit nur einer Wunschpflanze zum Kurs kommen, verlassen diesen aber nicht nur mit direkt umsetzbaren Rezepten für Polykulturen, sondern auch mit dem Verständnis, wie Sie mit der gelernten Planungsmethode eigene Polykulturen gestalten.
Praktische Eckdaten:
Sprache: Deutsch
Datum: 19.11.2022
9:30-16:30 Uhr
@ Äerdschëff, Redange/Attert (1, rue du Lycée L8508 Redange/Attert)
Unkostenbeitrag: €65
Maximale Teilnehmerzahl: 15
Anmeldung: aerdscheff@cell.lu (Anmeldung ist gültig ab Erhalt der Überweisung von €65 auf unser Konto:
CELL – AERDSCHEFF
IBAN: LU88 0019 5755 0428 6000
BIC: BCEE
Bei Fragen zum Food Forest Tag melden Sie sich bitte per Mail an aerdscheff@cell.lu oder telefonisch bei Katy Fox: +352 691 643 124
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